Das 3. Mal in diesem Jahr ein kleiner Urlaub in den Niederlanden. Vor zwei Wochen waren wir wieder Segeln. Diesmal jedoch ganz mini-mini-kurz, nur gut 2 Tage. Dafür aber besonders, weil Regattasegeln. Wir waren mit der Nil Desperandum und Skipper Ab beim Brandaris-Race dabei und konnten einen schönen 5. Platz ersegeln. Brandaris-Race „ging“ so: Wir sind von Harlingen aus nach Terschelling gesegelt und das auf Zeit. Wir hatten die schöne Nummer 47, die gut sichtbar für das Start- und Zeitnehmerboot hochgehalten wurde. Dann sind wir an diesem Boot vorbeigefahren und das war quasi schon der Start. Das Ziel war ähnlich. Am Zeitboot vorbei und Ende. Ich habe vergeblich auf einen Pistolenschuss als Startsignal gewartet. Etwas unspektakulär, hätte ich mir anders vorgestellt. Aber wieder etwas dazu gelernt.
Ein reiner Vergnügungstripp war es diesmal nicht. Wir sind als Küchenteam für Abs Frau Elina eingesprungen, die gerade ihr 2. Baby erwartet. Für gut 30 Personen zu kochen war eine echte Herausforderung, aber es hat uns Spaß gemacht. Das Wetter war durchwachsen, aber nicht gänzlich schlecht. So haben wir auch mal die andere Seite gesehen, hatten wir doch im Mai und im August nur schönstes Wetter. Alles in allem, war es ganz toll. Ich weiß, dass ich nun absolut seefest bin, denn wenn man bei Windstärke 8-9 noch kochen kann und einem dabei nicht übel wird, dann muss das wohl gut sein. Eine besondere Herausforderung war das Kochen bei diesen Bedingungen jedoch auf jeden Fall. Aber wir haben uns als standfest erwiesen und der große Gasherd mit 6 Flammen war auch kein Problem für uns. Gemeckert hat keiner und alle sind satt geworden zu sein. Was will man mehr?
Auf Terschelling haben wir nur wenig Zeit verbracht, da das Wetter nicht so prächtig war. Es meimelte immer mal wieder und war recht kühl. So haben wir nur ganz schnell Cranberry-Rosé im Weinladen und in einem niedlichen kleinen Geschäft Cranberry-Marmelade und -essig erstanden. Wie ich schon einmal erwähnt habe, Terschelling ist berühmt für seine Cranberryprodukte. Ach und einen Brennnesselkäse haben wir auch erstanden, auch auf der Insel produziert. Alles ist noch hübsch eingepackt. Auf jeden Fall ist die Insel auch bei rauerer Witterung einen Besuch wert. Leider fehlte uns wegen der Kocherei jedoch etwas die Muße und Zeit, um mehr zu erkunden. Ich glaube, wir müssen da wirklich mal so für ein paar Tage hin.
Regattasegeln ist auf jeden Fall nicht vergleichbar mit gemütlichem Dahinsegeln. Allein der Anblick von ca. 100 Schiffen auf einem Haufen ist ziemlich beeindruckend. Und der Himmel war am Renntag trotz der vielen Wolken sehr sehenswert. Es herrschte ein ganz besonderes Licht und das Wasser war alles andere als glatt und blau. Eine schöne Erfahrung war es auf jeden Fall, ich ziehe jedoch das gemütliche Segeln bei schönem Wetter und mit mehr Zeit zum Erkunden vor. Kochen ist schön und macht mir Spaß, aber wenn man schon unterwegs ist, möchte man ja auch was sehen und erleben. Das ist mir diesmal leider etwas zu kurz gekommen.