Linsenstreich

Wir waren vor kurzem auf dem Seminar meiner lieben Kollegin Steffi, wo es darum ging, Küchenkräuter besser zu verstehen. Warum gibt man bei bestimmten Gerichten dieses oder jenes Kräutlein hinzu, außer das es was für den Geschmack tut? Was für Eigenschaften haben diese Kräuter und was machen sie mit uns? Ein spannendes Thema. Und ein Seminar, bei dem nicht nur trocken vorgetragen, sondern auch ausprobiert und gekocht wurde. Fanden wir total super. Ein Rezept hat uns total begeistert, also  noch mehr, als die anderen. Es gab da diesen Linsenstreich, der uns kollektiv umgehauen hat. Alle Teilnehmer haben begeistert gefuttert.

Wir haben den Streich mittlerweile nachgekocht und sind immer noch schwer begeistert. Er hält sich gut im Kühlschrank und wir hatten zwei Tage was davon, als Hauptgericht mit knusprigem Baguette und frischem Salat.

Wir haben festgestellt, wenn der Linsenstreich noch warm ist, schmeckt es fast schon überwürzt. Lässt man den Streich hingegen auskühlen, ist der Geschmack genau richtig. Davon also nicht irritieren lassen.

linsenstreich

Zutaten:

  • 200 g rote Linsen
  • 350 ml Gemüsebrühe
  • 1 mittlere Stange Lauch
  • 1 Prise Chilipulver
  • 1/2 TL frischer Ingwer
  • 1/2 TL Koriander
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Salz
  • frisch gemahlener Pfeffer
  • 2 EL Zitronensaft
  • 2 EL Margarine

Zubereitung:

Die Linsen mit der Brühe zum Kochen bringen und bei kleiner Hitze 10 Minuten köcheln lassen.

Derweil den Lauch putzen und waschen, zu feinen Ringen/Streifchen schneiden und zusammen mit den Gewürzen zu den Linsen geben. Weitere 5-10 Minuten kochen, bis die Linsen zerfallen und der Lauch gar ist.

Nun die Mischung mit der Margarine zusammen fein pürieren, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Gänzlich auskühlen lassen und genießen.

Jamie kann keinen Rotkohl

Heute mal kein Rezept, nur mal ganz spontan eine Erkenntnis, die wir gestern hatten und die mich irgendwie schmunzeln lässt: Jamie Oliver, seines Zeichens Starkoch und auch sehr geschätzt von uns, kann keinen Rotkohl. Mag sein, dass es wem schmeckt nach seinem Rezept, uns aber nicht.

Wir haben vor kurzem ein wunderbares Stück Schweinebraten von unserem Hofladen mitgebracht, den wir ganz klassisch als Krustenbraten zubereiten wollten. Nachdem wir in der letzten Zeit so nette Erfahrungen mit Jamie Oliver-Rezepten hatten, haben wir spontan nach einem Rezept in „Clever kochen mit Jamie“ geschaut und gefunden. Klang alles lecker und plausibel. Als Beilage wurde u.a. Rotkohl, selbst gemacht versteht sich, im Rezept genannt und das klang super für uns. Wir also brav nach Rezept gearbeitet. Lange Rede, kurzer Sinn: Jamie Oliver kann keinen guten Rotkohl. Gott sei Dank haben wir noch rechtzeitig die Kurve bekommen und lieber nach Muttis Art mit feinen Gewürzen wie Lorbeer, Piment, Nelke, Sternanis und natürlich der Beigabe von Äpfeln den schönen Rotkohl retten können.

Selten habe ich etwas so langweiliges und fades probiert, gewürzt wurde nur mit Salz, Pfeffer, Weißweinessig und Beerenmarmelade. Hm, ja. Dafür war der Braten sehr lecker, wenn auch etwas lorbeerlastig. 10 frische Lorbeerblätter am Braten waren mir persönlich etwas dominant, als wir am Ende die Bratensoße machten. Lieber weniger an den Braten und dafür welche zum Rotkohl, Herr Oliver. Da bleibe ich lieber bei Muttis Rezept. Der Braten war hingegen prima, wobei ich glaube, das habe ich eher meinem Mann zu verdanken, als der Anleitung von Jamie…

Trotz allem freue ich mich schon unbändig auf das Ende des Monats. Dann erscheint das neue Jamie Kochbuch „Comfort-Food“ auch auf Deutsch und ich habe mir schon ein Exemplar vorbestellt. Tim Mälzers „Heimat“ habe ich seit Samstag und bisher nur einmal gemütlich durch geblättert. Ich denke, da wird das Nachkochen die Tage auch noch kommen. Einige Rezepte klangen sehr vielversprechend und wirklich schön bodenständig.

Caponata nach Jamie Oliver

Das ist eins dieser Rezepte, die schon ewig darauf gewartet haben, von uns entdeckt zu werden. Quasi. 😉

Nein, Spaß bei Seite. Bisher haben wir nicht ganz so irre viele Auberginenrezepte, die uns wirklich so richtig super-duper schmecken. Dies ist aber ab sofort eins davon. Total genial, schnell gemacht und nur lauter gute Sachen drin. Wir haben es aus dem Kochbuch „Genial Italienisch“ von Jamie Oliver und sind irgendwie über Umwege drüber gestolpert. Typische Situation, man hat noch diverse Gemüsesorten in der Kiste und möchte möglichst was Tolles draus machen. Unter anderem zwei Auberginen, die nun wirklich dringend weg müssten… Am Ende stand dann dieses wunderbare Gericht, von dem man echt nicht genug bekommen kann. Herrlich, die Kapern und Oliven darin, die schönen Tomaten, einfach nur yummy. Wir hatten noch eine wunderbare Scheibe geröstetes Brot dazu. Wirklich sehr fein.

jamie-oliver-caponata

 

Zutaten:

  • 2 große Auberginen, in dickere Würfel/Stück geschnitten
  • 5 große Tomaten, grob gehackt
  • 1 kleine rote Zwiebel, geschält und fein gehackt
  • 2 Knobizehen, geschält und in dünne Scheibchen geschnitten
  • 1 kleines Bund glatte Petersilie, Stiele und Blätter getrennt, fein gehackt
  • 2 EL Kapern, abgetropft (so ein kleines Gläschen geht prima)
  • 1 Hand voll grüne, entsteinte Oliven
  • 2 EL gehobelte, geröstete Mandeln
  • 2-3 EL bester Kräuteressig (wir hatten einen ganz wunderbaren Wildkräuteressig, selbst gemacht von meiner lieben Kollegin Steffi)
  • 1 großer TL getrockneter Oregano
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • Olivenöl

Zubereitung:

In einer großen Pfanne oder einem schönen Schmortopf ordentlich Olivenöl gießen und erwärmen. Die Auberginenstücke nun nebeneinander hinein legen und mit Oregano und etwas Salz würzen. Gut vermischen und bei starker Hitze 4-5 Minuten anbraten, bis die Auberginen gut Farbe bekommen haben. Dann den Knoblauch, die Zwiebel und die Petersilienstängel beifügen und noch einige Minuten weitergaren. Falls noch etwas Öl nötig sein sollte, entsprechend nachgeben.

Nun die Kapern und die Oliven beigeben und das Gemüse mit dem Essig beträufeln. Sobald der Essig verkocht ist, die Tomaten untermischen und weiter 15 Minuten  köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist.

Vor dem Servieren mit Pfeffer und eventuell noch etwas Salz  und Essig abschmecken, dann die Petersilienblätter und die Mandelblättchen überstreuen und genießen.

Linsencurry nach Jamie Oliver

Beim Einkauf gestern haben wir eine große Tüte frischen Spinat ergattert und nachdem wir den leckeren Nudelsalat mit Spinat genossen haben, war immer noch reichlich Spinat übrig. Was tun? Frag Jamie, könnte man sagen. Wir studierten unsere Kochbücher, den Kühlschrankinhalt und alle geheimen Vorräte und am Ende stand dann dieses Curryrezept, aus Jamies 15 Minuten Küche. Sehr fein, auch ohne das von Jamie empfohlene Naan (bei uns gab es Reis dazu) und den warmen Tomatensalat, den wir ebenfalls nicht dazu gemacht haben.

Zutaten:

  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer
  • 1-2 frische rote Chilis
  • 1 großes Bund Koriander (bei uns durch Petersilie ersetzt)
  • 1 rote Paprika
  • Rapsöl
  • 1 Hand voll frische Curryblätter
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL Bockshornkleesamen
  • 1 TL Senfsamen
  • 300 g rote Linsen (klappt auch mit Pardinalinsen)
  • 400 ml (fettarme) Kokosmilch
  • 200 g junger Spinat, gewaschen

Zubereitung:

Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen, die Zwiebel halbieren und alles in eine Küchenmaschine geben. Die Chilischoten und die Korianderstiele dazu geben. Die Blätter zur Seite legen. Die Paprika putzen und ebenfalls groß zerkleinert in die Maschine geben. 1  Prise Salz und Pfeffer zugeben und nun alles fein pürieren.

1 EL Öl in einem Schmortopf erwärmen, die Curryblätter, das Kurkuma, die Bockshornkleesamen und die Senfsamen hinzugeben und gut umrühren. Vorsicht, die Senfsamen springen bei Wärme! Das pürierte Gemüse zufügen und alles gut vermischen und einige Minuten anschwitzen.

Nun die Linsen und ca. 700 ml kochendes Wasser zufügen. Die Kokusmilch angießen. Alles zugedeckt köcheln lassen und gelegentlich umrühren, bis die Linsen gar sind. Dann den gewaschenen Spinat untermischen und servieren.

Dazu passt sehr gut eine Schale Joghurt, Naanbrot und ein frischer Salat. Oder eben einfach Reis, wenn der Rest, wie bei uns, gerade nicht zur Hand ist.

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Erin Gleeson – Ein Fest im Grünen

Gestern mal ganz spontan im Buchladen unseres Vertrauens gewesen und direkt über dieses wunderschöne vegetarische Kochbuch gestolpert. Es musste einfach mit. Ja, ich weiß. Vegetarische Kochbücher gibt es gerade reichlich und wir haben auch schon einige, aber das hier, das ist schon allein von der Optik her so „Du musst mich haben“, da konnte ich nach dem Durchblättern und dem ersten Sichten der Rezepte echt nicht nein sagen.

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Das Buch ist unglaublich liebevoll und schön gestaltet und die Rezepte sind nicht unbedingt das, was ich bisher in vegetarischen Kochbüchern gefunden habe. Nicht die xte Gemüselasagne zum Beispiel.

Nach einer schönen Einführung gibt es die Kategorien:

  • Vorspeisen
  • Cocktails
  • Salate
  • Gemüsegerichte
  • Süßes

Die Rezepte sind sehr einfach aufgebaut und schön beschrieben. Nicht zu kompliziert vom Handling her. Was mir besonders gefällt: die Fotos und die Seitengestaltung. Pro Rezept gibt es ein Foto und eine Seite Beschreibung und vor jedem neuen Kapitel gibt es eine Art kurze Zusammenfassung zu den einzelnen Gerichten. Total schön gemacht.

Die Rezepte sprechen mich sehr an, es kommen viele Gemüsesorten vor, die wir echt gerne mögen: Rotkohl, Kürbis, Avocado, Hülsenfrüchte, Rote Beete, Aubergine… Ich sehe  mich schon am nächsten Wochenende etwas ausprobieren. Die Salate klingen super-spannend, weil sie mehr oder weniger ohne Blattsalate gemacht werden. Die Autorin mag Salatwaschen genauso wenig wie ich und hat deshalb fast ausschließlich Salate der etwas anderen Art. Es gibt Seiten, die Kurzanleitungen für verschiedene Dressings beinhalten und auch die sind nicht so von der Stange.

Weiterhin wird auch auf Regionalität und Saison Wert gelegt, das finde ich ebenfalls super. Andererseits schließt die Autorin jedoch auch nicht aus, dass wenn sie zum Beispiel im Winter mal ein Gericht kochen möchte, wo sie eine Tomate benötigt, dass sie diese auch kaufen würde, obwohl diese gerade nicht Saison haben. Ich mag das, klar soll man drauf achten, aber wenn man mal ausbricht, dann wird nicht gleich ein Drama draus gemacht oder es kommt direkt der moralische Zeigefinger. Macht die Autorin wirklich sympathisch und vor allem menschlich.

Auch die Cocktails sind cool. Da gibt es zum Beispiel was mit Gurke drin. Sieht so richtig schön frisch und nach Sommer aus. Für die kalte Jahreszeit gibt es u.a. auch eine Winter-Sangria-Variante. Schreit alles nach ausprobieren.

Schaut mal, hier ist mal ein Rezept aufgeschlagen. Ist das nicht wunderschön gemacht? Diese Farben. Ich bin so verliebt und den Salat wird es bald geben.

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Vollwert-Apfelmus-Haferflocken-Muffins

Vorgestern bekam ich von meiner lieben Kollegin Steffi Äpfel geschenkt. Nicht irgendwelche Äpfel, nein waschechte Äpfel aus dem Saarner Klostergarten. Ich habe blöderweise nicht nach dem Namen der Apfelsorte gefragt. Auf jeden Fall meinte die liebe Steffi, die Äpfel wären super für Apfelmus oder Kuchen. Klingt doch prima. Apfelmus habe ich schon lange nicht mehr selbst gekocht und es dann gestern früh gleich in die Tat umgesetzt und ein ungesüßtes Apfelmus mit Sternanis, Zimt und nur einem Hauch Beerenzucker gekocht.

Ich habe zuvor noch nach einem Backrezept geschaut und bin über dieses Muffinrezept gestolpert, das gleich mehrere gute Aspekte insich vereint: Vollwert, mit Apfelmus – na Bingo, Haferflocken  und Vollkornmehl. Fand ich super und so war es beschlossene Sache, dass ich einen Teil des Apfelmuses in Muffins verbacken würde. Wegen unserer Diät werden wir ein paar davon einfrieren. Gleich noch ein Experiment… Das müsste aber gehen.

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Hier aber nun das Rezept für die Muffins, ich habe es aus dem Backbuch von Jutta Renz „Jutta’s Muffins“, einem echt alten Schätzchen aus unserem Kochbuchregal, aber einem wirklichem Garant für gelungene und nicht zu komplizierte Muffins. Genau richtig, für mich Backdummy. Mehltechnisch habe ich es etwas an unsere Bedürfnisse angepasst und habe Dinkel statt Weizen genommen.

Zutaten für 12 Muffins:

  • 90 g feine Haferflocken, wir hatten nur kernige da, geht auch prima
  • 125 ml Milch
  • 90 g Dinkelvollkornmehl
  • 100 g Dinkelmehl
  • 3 TL Backpulver, z.B. Weinstein
  • 1 TL gemahlener Zimt
  • 1/2 TL gemahlene Muskatnuss
  • 1 Ei
  • 140 g brauner Zucker
  • 80 ml Pflanzenöl, z.B. Sonnenblume
  • 250 g ungesüßtes Apfelmus

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Das Muffinblech entweder fetten oder mit Papierförmchen versehen.

Die Haferflocken mit der Milch verrühren und 5-10 Minuten quellen lassen.

Die trockenen Zutaten in einer weiteren Schüssel vermischen (Mehl, Backpulver und Gewürze).

Nun in einer großen Schüssel das Ei aufschlagen und verquirlen, dann nach und nach Zucker, Apfelmus und Öl beifügen und gut vermischen. Anschließend das Haferflockengemisch unterrühren. Zuletzt die trockenen Zutaten vorsichtig unterheben, bis sie feucht sind – sprich, man vermischt nicht alles wirklich bis zu einem endgültig glattem Teig.

Die Mufffinförmchen zu 3/4 befüllen und 20-25 Minuten (Stäbchenprobe) goldbraun backen.

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Übergangsbepflanzung

herbstkasten2Eigentlich wollte ich gleich eine richtige Herbst-/Winterbepflanzung machen. Aber, ich war vorgestern etwas knapp von der Zeit her und habe nur ganz fix bei Rimkus ein paar wirklich schöne Chrysanthemen gekauft, die ich an Stelle der Petunien eingesetzt habe.  Ich war leider erst 10 Minuten vor Toresschluss dort und wollte niemanden aufhalten. Aber na ja, ich  bin ganz froh, das Rausreißen der schwarzäugigen Susannen ist immer eine blöde Arbeit und macht viel Dreck. Die Petunien und Geranien waren ruckizucki raus, dann Wurzelreste ausbuddeln, etwas neue Erde in die Käste und die neuen Blümchen einbuddeln. herbstkasten4Puh, eine riesige Tüte voll Abfall und ordentlich fegen und sauber machen, das kann dauern… Aber ich habe fertig und bin sehr zufrieden mit den Ergebnis. Ich denke, ich werde  nun nur noch Stiefmütterchen und eventuell je eine pinke Heide pro Kasten besorgen, wenn die Chrysanthemen hin sein sollten. Ich glaube irgendwie nicht, dass sie wirklich bei uns überwintern könnten.

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Normalerweise kaufe ich solche Pflanzen erst gar nicht. Ich habe zwar gelesen, dass sie unter bestimmten Umständen tatsächlich winterhart sein sollen, aber so richtig vorstellen kann ich mir nicht, dass sie bei uns im Balkonkasten eine Chance haben. Aber gestern haben sie mich so angelacht und irgendwie scheint ja zwischendurch auch doch noch mal die Sonne und da habe ich es lieber noch etwas bunt. Die beiden Blattschmuckgeranien sind ja auch noch in den Töpfen und sehen prächtig aus, ebenso die Ruhmeskrone. Beim Aldi standen noch traurig ein paar unterversorgte lila Astern herum. Da habe ich zumindest eine von retten können. Ich habe sie in eine Ampel gesetzt. Sieht alles fröhlich und bunt aus und vor allen Dingen schön gepflegt. Gefällt mir und ich hatte mal wieder Erde unter den Nägeln.

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Übrigens sind nun die meisten Chilis endlich reif. Es ist Erntezeit. Yeah, sie schmecken super. Zwar war es aufgrund des Wetter dieses Jahr nicht so irre toll für die Pflanzen, aber ein paar haben es doch noch geschafft. Nächstes Jahr gibt es wieder neue Pflanzen. Schon der Tradition wegen und weil sie so schön aussehen. Und noch besser schmecken.

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In Kürze auf Balkonien – Herbstbepflanzung

herbstkasten4Dieses Jahr fällt mir der Abschied von der Sommerbepflanzung irgendwie nicht so richtig schwer. Durch den Dauerregen der letzten Wochen haben die Pflanzen arg gelitten, überall setzt der Verfall ein und ich finde das sehr unschön. Insofern warte ich nun auf eine günstige Gelegenheit, um alles rauszurupfen und wieder schön zu bepflanzen.

Dieses Jahr möchte ich mehr Stiefmütterchen pflanzen. Im letzten Jahr habe ich das zum ersten Mal in „klein“ in einer Schale ausprobiert und es hat mir viel Freude gemacht, dass die Pflanzen so gut durch den Winter gekommen sind.

In den Kästen werden auf jeden Fall Segge und Lavendel bleiben, ebenso die Goldheide, die ordentlich in die Höhe geschossen ist. Ich muss jedoch Ersatz für die Pflanze im Kasten mit der schwarzäugigen Susanne besorgen. Die Susanne hat mal wieder alles geplättet und ausgelaugt. Den Lavendel habe ich Ende letzten Monats ja schon zurück geschnitten, die Segge plane ich im Frühjahr zu teilen, sie ist doch recht üppig geworden. Alles in allem werde ich wohl nicht viele Pflanzen neu brauchen. Ich freue mich auf jeden Fall schon wieder aufs Buddeln. Die Tage werde ich also den vergangenen Sommer ausbuddeln und neue Pflänzchen bei den „Rimküssen“ kaufen gehen.

Dann langsam wieder den Grill in den Keller bugsieren und kurze Zeit später auch unsere Möbel. Wenn es ungemütlich wird, mag ich lieber vor Nepi sitzen.

Den Sommer einfangen

Im Moment versuche ich so viel wie möglich vom „Sommer“ einzufangen, Kräuter zu konservieren und daraus etwas Schönes zu machen, was man auch noch im Winter nutzen kann. Neben den Tomaten und den Chilis, aus denen ich „Tomaten-Chili-Marmelade“ gemacht habe, haben wir ja viele Kräuter, die wir auch fleißig beerntet haben. Sehr viele Kräuter habe ich geschnitten und frisch, nur fein gehackt oder gemörsert unter grobkörniges Salz gemischt. Von meiner Kollegin Steffi, einer echten Kräuterfee, habe ich gelernt, dass das Salz konserviert und die frischen Kräuter so nicht schlecht werden oder schimmeln. Sie trocknen nur langsam und das Salz wird zu einer Aromabombe.

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Der Lavendel ist zurück geschnitten und für Duftsäckchen über Kopf zum Trocknen aufgehängt. Unsere zwei Strauchbasilikumpflanzen habe ich ebenfalls fast gänzlich geerntet und zum Trocknen aufgehängt. kraeuterMal schauen, ob noch Zweige an den Hauptästen nachtreiben. Thymian, Zitronenthymian und Oregano habe ich komplett abgeschnitten, da die Pflanzen langsam verholzen und ich den Eindruck habe, durch den vielen Regen gammelt es so vor sich hin. Mal sehen, ob da auch noch etwas nach kommt. Ich hege ja die Hoffnung, dass wir vielleicht noch ein paar schöne Tage bekommen. Minze hängt ebenfalls zum Trocknen kopfüber in der Küche, ich möchte Tee draus machen oder vielleicht etwas in Kräuterquark geben. Mal sehen. Wenn unsere letzten Chilis jetzt bald soweit sind, dann werden wir sie entweder frisch verwenden oder auch trocknen und zu Flocken vermahlen. Chiliflocken brauchen wir quasi ständig und aus eigener Ernte sind sie besonders gut.

rumtopf2014Überhaupt, ich habe gerade total Spaß am Selbermachen. Unser Rumtopf ist fertig befüllt, weil mir das passende Obst in einer schönen Qualität vor die Füße gekullert bzw. ins Einkaufskörbchen gehüpft ist. Nun heißt es warten, wir werden ihn wohl zum 1. Advent probieren.

Mal schauen, ob ich noch etwas Marmelade kochen werde. Vielleicht sogar schon, um sie als Weihnachtsgeschenk zu bunkern.  Vielleicht was mit Feigen, die gibt es gerade und ich liebe sie.

 

Ansonsten mache ich mir nun erste Gedanken über den Winterbalkon. Auch wenn es diese Woche wieder schöner werden soll, ich werde mit meinem Mann langsam aber sicher die ersten Sachen wieder in den Keller bringen. Der Dauerregen der letzten Tage hat mir Balkonien etwas vermiest und die Sommerpflanzen leiden lassen. Man sieht hier und da ersten Verfall. Schade, dieses Jahr habe ich nicht den Eindruck, wir hätten Balkonien wirklich viel genießen können. Gedanklich stelle ich mich also schon wieder auf Kuscheldecke, Kamin und Laternen ein.

Urlaub = Segeln

Wir waren im Urlaub: Segeln auf der Nil Desperandum, wie nun schon öfter, aber immer noch nicht oft genug. Immer wieder schön. Immer wieder so erholsam ohne Uhr zu leben, nur im hier und jetzt zu sein, nur von Mahlzeit zu Mahlzeit zu leben (Diät mal ausblenden und doll genießen). Wir hatten wieder mal super viel Glück mit dem Wetter. Wenn es denn geregnet hat, dann meistens gegen Abend und über Nacht und im Härtefall waren wir auch mal durch die tolle Plane geschützt, die so prima über den Baum aufgehängt wird und so ein tolles zeltartiges Konstrukt ergibt. Aber eigentlich hatten wir sehr viel Sonnenschein, sogar so viel, dass wir schwimmen gehen konnten.  Wir waren hinter der Schleuse bei Kornwerderzand vor Anker gegangen, um am nächsten Morgen in aller Frühe trocken zu fallen. Dort konnten wir dann im Salzwasser herum paddeln, war eine sehr coole Erfahrung und ich gebe zu, ich bin mächtig stolz auf mich, weil ich mich reingetraut habe. Ich schwimme ja wirklich sehr gerne, aber immer noch fühle ich mich in der „Öffentlichkeit“ nicht schlank genug und außerdem schwimme ich ungern da, wo ich den Grund nicht sehen kann und so… Etwas spinnert, ich gebe es ja zu. Dieses Mal habe ich mich jedoch gleich doppelt überwunden und mir mal nicht selbst im Wege gestanden. Bin meinem Mann hinterher gesprungen und gemeinsam hatten wir richtig viel Spaß.

Eine Besonderheit kann ich auch noch erzählen. Beim Trockenfallen ist uns ein Nymphensittich mitten im Watt zugeflogen. Der arme Kerl ist wohl aus seinem Käfig ausgebüchst und hat sich heillos verflogen. Total entkräftet ist es an Bord gelandet und mein Mann hat ihn fangen können. Gefüttert mit ein paar Körnchen vom Frühstückbrötchen und ein wenig Wasser gegen den mächtig großen Durst, ein wenig gestreichelt und gehätschelt, fuhr er dann in einer Kiste schön ruhig in unserer Kabine mit uns zurück nach Stavoren, wo wir ihn dem Hafenmeister übergeben haben. Da der kleine Kerl beringt war, hoffen wir nun, dass er wieder zu seinen Besitzern zurück findet. Auf jeden Fall war das Tier handzahm und wir können davon ausgehen, hätten wir ihn nicht mitgenommen, hätte er es nicht geschafft. Gutes Karma ist uns also gewiss.

Insgesamt war es eine sehr schöne Tour, auf der wir auch Hochzeitstag feiern konnten (deshalb auf dem einen Foto der geschmückte Gemeinschaftsraum): Enkhuizen, Medemblick, Terschelling, Kornwerderzand Sandbank, Stavoren, Lemmer, Hoorn und wieder nach Enkhuizen.

In Lemmer und Stavoren waren wir bisher noch nicht und wir haben viele neue Eindrücke gewonnen. Lemmer ist schon arg touristisch, aber nun ja. Es gibt trotzdem viel zu sehen.

Bevor es nach Hause ging, haben wir natürlich wieder schwer den Enkhuizer Deen und den Käseladen „beshoppt“. Urlaubsmitbringsel müssen sein, essbare wie sonstige sowieso.