Letztes Jahr hatte ich den fetten Herbstblues im August. Erst im August, müsste man eigentlich dieses Jahr sagen. Dieses Jahr habe ich ihn noch früher. Man, wir haben Juli. Ja genau, das ist der Monat, wo früher um die Zeit Sommer war. Wo ich als Kind garantiert mehr oder weniger 6 trockene Wochen Sommerferien hatte. Wo man draußen spielen, respektive Zeit im Garten verbringen konnte. Alles Dinge, die gerade nicht gehen. Ich ärgere mich, ich friere und ich laufe in Wintercrocs mit Fellchen dran herum, weil ich keine Lust auf nasse Füße habe. Das Wasser steht überall zentimeterhoch und unser Garagenhof ist mehr oder weniger eine Schlammgrube. Ich möchte, dass wir Nepi anmachen, weil es mich fröstelt. Und mir tun die Kids, die Ferien haben, gerade so leid (und ihre Eltern erst…) und mehr oder weniger in der Bude hocken müssen.
Meine schönen Pflanzen leiden unter der permanenten Nässe. Von zwei blauen Schneeflockenblumen (Sutera), werde ich mich wohl in Kürze verabschieden dürfen. Sch…, ich hasse das. Eine hatte ich schon vor Wochen nachgekauft, da sie auch schon durch Dauerregen zu Grunde ging. Jetzt werde ich wohl kaum noch welche bekommen bzw. macht es auch keinen Sinn mehr nachzubessern. Sgail sagt zwar immer „Symmetrie ist die Kunst der Einfaltslosen“, aber ich mag es trotzdem symmetrisch was meine vier Kisten Balkonbepflanzung „nach außen sichtbar“ angeht. „Wild“ ist es dann auf der Fensterbank innen, das was man von der Straße aus nicht sieht.
Es verregnet gerade mehr oder weniger alles. Ich habe so Frust. Unsere schönen Blumen. Wenigstens die schwarzäugigen Susanne und die Dahlien sind derzeit sehr, sehr schön. Den Susannen scheint der viele Regen gar nichts auszumachen, die Dahlien stehen noch etwas geschützt und haben gerade die ersten Blüten geöffnet. Und mein Liebstöckel schwächelt auch nicht, ebenso die Minze und die Zitronenmelisse. Ich ernte und trockne gerade eifrig bzw. lasse mir weitere Verarbeitungsarten dazu einfallen. Immerhin habe ich so das Gefühl noch ein klein wenig zu „gärtnern“, auch wenn sich dieses gärtnern nur auf das wenige Abschneiden von ein paar Kräutern oder das Auszupfen von verregneten, total verklebten Geranienstengeln beschränkt. An unsere Chilis mag ich derzeit gar nicht so richtig denken. Sie wachsen zwar, aber ob wir was ernten können? Fruchtansätze sind reichlich da. Nur wenn es so weiter regnet, wird es sicher nichts. Entweder verfault alles oder sie werden wohl nie reif. Ich bin echt traurig und gefrustet und verlagere gerade meine Aktivitäten nach drinnen und buddele da aus lauter Verzweiflung an meinen Topfpflanzen herum.