Schlagwort-Archive: selbstgemacht

Hefezopf

Ostern steht vor der Tür und irgendwie ist es dieses Jahr so gar nicht „mein“ Fest. Ich habe mich selten so wenig um anstehende Feiertage gekümmert, wie in diesem Jahr. Gearbeitet bis zum letzten Moment, keine besonderen Einkäufe oder Festessen geplant.

Dennoch packte uns heute früh die Lust auf einen Hefezopf und da ich Mamas Backbuch nicht zur Hand hatte, habe ich das Rezept aus Theresa Baumgärtners „Frühlingserwachen“ ausgewählt. Das Buch ist zauberhaft, wie alle ihre Koch- und Backbücher. Im Buch läuft es unter „Osterhefezopf“.
Wir haben die Teigmenge halbiert und nur einen kleinen Zopf gebacken. Ich gebe jedoch die Originalmengen an, bei Bedarf also einfach halbieren.
Da wir noch Hagelzucker hatten, haben wir den Zopf nach dem Einstreichen damit bestreut. Mandelblättchen oder -stifte gehen natürlich auch. Oder einfach pur, wie im Rezept.

Ein sehr feines Gebäck, das nicht nur an Ostern gut zum Kaffee oder auch Frühstück passt. Was uns sehr gefallen hat, es ist nicht so süß und der Hagelzucker tat dem Zopf tatsächlich gut.

Zutaten:

  • 200 ml Milch
  • 500 g Dinkelmehl, Type 630
  • 1/2 Würfel frische Hefe (21 g)
  • 50 g heller Rohrzucker
  • 1 TL Meersalz
  • 2 Eigelb
  • 100 g zimmerwarme, weiche Butter

Zum Bestreichen:

  • 1 Eigelb
  • 1 EL Milch

Zubereitung:

Das Mehl in eine große Schüssel sieben. In die Mitte des Mehls eine Mulde drücken. Die Milch leicht erwämen und in die Mulde gießen. Die Hefe hinein bröckeln und den Zucker ebenso beifügen. Einen Hauch Mehl vom Rand darüberstäuben und die Schüssel für 15 Minuten abgedeckt an einen warmen Ort stellen, damit der Vorteig gehen kann.

Nach den 15 Minuten die restlichen Zutaten hinzugeben und entweder mit der Küchenmaschine oder von Hand zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zu einer Kugel formen und abgedeckt an einem warmen Ort erneut gehen lassen. Dieses Mal für eine gute Stunde.

Ein Backblech mit einem Backpapier auslegen. Die Arbeitsfläche leicht bemehlen. Dann den Teig noch einmal kurz in der Schüsssel durchkneten und ihn anschließend in drei gleich große Teile teilen. Diese Teile zu ca. 4 cm dicken Strängen rollen und zu einem Zopf flechten. Die Enden einschlagen und den Zopf vorsichtig auf ein Backblech legen. Noch einmal mit einem Tuch abdecken und 20 Minuten gehen lassen.

Derweil den Backofen auf 200 Grad (Umluft) vorheizen.*

Das Eigelb mit der Milch glatt rühren und den Zopf damit einpinseln, bevor man ihn in den Ofen schiebt und 20-25 Minuten goldbraun backt.

*Hier eine persönliche Anmerkung: Jeder Ofen ist anders und bei uns waren die 200 Grad Umluft schon ordentlich heiß, weshalb ich die Temperatur reduziert habe, da der Zopf uns zu schnell braun wurde. Wir haben ihn auch nur knapp 20 Minuten gebacken, die letzten 3 Minuten sogar nur noch auf Restwärme. Also ein Auge auf den Ofen halten.

Wachsgießen 2.0

Pünktlich zum Jahreswechsel noch eine kleine Anregung, was man aus Wachsresten aus der Advent- und Weihnachtszeit machen kann. Zum einen gibt es ja aus Gesundheitsgründen kein Bleigießen mehr an Silvester, sondern man macht das jetzt mit Wachs. Kann man machen. Zum anderen kann man jedoch auch selber kleine Teelichter (oder auch größere Kerzen) gießen.

Das nötige Zubehör ist ratz-fatz übers Internet besorgt. Kleine Silikonformen, Dochte und passende Hüllen für das fertige Licht. Eine alte Konservendose ist sicher fix im Haushalt gefunden und das war es schon.

Die Wachsreste in der alten Konservendose einfach in einem Wasserbad vorsichtig verflüssigen und dann in die Förmchen gießen. Die Förmchen werden zuvor mit einem Nagel in der Mitte versehen, damit man später noch den Docht durchziehen kann. Einfach vorsichtig maximal füllen, aushärten lassen und aus der Form drücken. Den Docht einfädeln, in die Hülle setzen, fertig.

Ich finde, das ist neben den Schmelzfeuern der Firma Denk, eine sehr schöne Art, seine Wachsreste sinnvoll zu verwerten und ihnen quasi noch eine zweite Runde zu ermöglichen.

Mit dieser kleinen, kreativen Idee verabschieden wir uns aus 2021. Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Möge 2022 für uns alle besser werden, wir gesund und munter bleiben.

Partybrötchen in Tannenbaumform

Wir haben am zweiten Feiertag ein neues Rezept probiert und uns angeregt durch die Borrelkultur unserer niederländischen Freunde ein „Borrelplankje“ mit feinen Leckereien dazu gebastelt.

„Borrelplankje“, was ist das? Ganz einfach, ein wundbares Brett mit lauter kleinen Leckereien, die man gerne mag und die man dann einfach nach Herzenslust zu einem guten Glas Wein oder Sekt genießt. Hier eine Olive, da eine gefüllte Paprika… Einen Cracker mit Käse oder Hummus gefällig? Oder ein feiner Dipp? Dann nur zu und dazu dann dieses schöne Partybrot, das man nach je nach Geschmack und Laune noch pimpen kann mit „Belag“ oder auch „Füllung“.

Wir haben das Rezept aus dem wirklich schönen Sonderheft „Festtagsküche“ von Landidee. Es lohnt sich und war so einfach und prima vorzubereiten, dass wir es uns für Silvester in Raketenform noch einmal backen werden. Auch aufgebacken schmecken die kleinen Kugeln ganz wunderbar. Ideal auch zu einer Party oder zum Grillen. Auch ein tolles Geschenk aus der Küche, ein schönes Mitbringsel. Bei der Form kann man kreativ sein.

Zutaten für ein Bäumchen mit ca. 35 Portionen:

  • 5 g frische Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe
  • 400 g Mehl
  • 8 g Salz
  • 50 g Naturjoghurt
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 TL Zucker
  • ca. 200 ml Wasser
  • 2 Kugeln Mozzarella à 125 g (oder auch gerne die kleinen Bällchen, dann einfach halbiert)

Für die Garnitur:

  • 1 Ei
  • fein gehackter Rosmarin und Thymian, Röstzwiebeln, getrocknete Tomaten, Sesam, Kümmel, Schwarzkümmel, … zum verzieren

Zubereitung:

Zunächst ist es wichtig, was für Hefe verwendet wird. Bei Frischhefe diese zerbröckeln und im Wasser auflösen, kurz zur Seite stellen. Bei Trockenhefe alle Zutaten (ausgenommen Mozzarella) in einer großen Schüssel vermischen und dann vorsichtig nach und nach das Wasser zugeben und zu einem schönen, möglichst nicht klebenden Teig verkneten. Bei der Trockenhefe diese dann mit dem Wasser zu den trockenen Zutaten geben und ebenso zu einem schönen Teig verarbeiten.

Den Teig nun mit einem Tuch abdecken und den Teig mindestens 4 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen (oder bis zu 36 Stunden im Kühlschrank).

Nach der Gehzeit den Teig auf eine bemehlte Fläche geben und 35 Kugeln zu je 20 g formen. Pro Kugel ein Stückchen Mozzarella bereithalten und diese in die Kugel einarbeiten/einkugeln. Darauf achten, dass die Kugeln schön dicht verschlossen sind, damit der Käse nicht flüchtet.

Nun ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Wunschform aus den Kugeln legen. Bei dem Weihnachtsbaum funktioniert das in etwa so, von oben nach unten gelegt:

1 > 2 > 1 > 2 > 3 > 4 > 5 > 6 > 7 > 2 > 2

Die Kugeln so legen, dass sie sich gerade so eben berühren. Wenn der Baum fertig liegt, erneut mit einem Tuch abdecken und das Kunstwerk noch eine Stunde in Ruhe gehen lassen.

Den Backofen auf 210 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und dann das Ei verquirlen. Das Bäumchen mit dem Ei bestreichen und mit den Wunschbelägen verzieren.

Auf mittlerer Schiene nun gute 18-22 Minuten goldbraun backen. Gerne noch lauwarm verzehren.

Dinkelbrot

Backt Ihr auch gerne mal Euer Brot selber? Wir machen das je nach Lust und Laune und vor allem auch Zeit immer mal sehr gerne. Brotbacken ist irgendwie entspannend und ich liebe Rezepte, die möglichst unkompliziert und ohne viel Tammtamm daher kommen. Das hier vorliegende Rezept ist aus einem recht alten Heftchen von Alnatura. Die Dinger hingen früher immer am Regal im DM und machten einen auf bestimmte Produkte aufmerksam. Nachdem wir neulich die ersten Experimente mit eigenem Sauerteig gemacht haben (dazu werde ich noch berichten) und es sehr gut mit Brotbacken geklappt hat, habe ich nun das Heftchen wieder hervor gekramt und eigentlich auch gedacht, ich hätte das Rezept schon längt hier veröffentlicht, weil es einfach und gelingsicher ist. Das hole ich dann direkt mal nach.

Dinkelflockenbrot
Dinkelflockenbrot

Zutaten für eine Standard-Kastenform:

  • 1 Päckchen (Trocken)Hefe
  • 2 EL Honig
  • 350 ml lauwarmes Wasser
  • 450 g Dinkelvollkornmehl
  • 100 g Dinkelflocken
  • 1 EL Mehrsalz
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Sesam
  • ggfs. Saaten/Kerne als „Topping“ für die Kruste

Zubereitung:

Alle trockenen Zutaten gut vermischen. Dann Wasser, Honig und Olivenöl hinzugeben und alles richtig schön verkneten. Bei uns hat das Piggy gemacht, während ich den Backofen auf 30 Grad vorgeheizt und schon mal die Backform aus dem Schrank gekramt habe. Wir haben eine Silikonkastenform von Lurch, die ganz prima funktioniert und wo nichts anpappt.

Den Teig mit einem feuchten Küchentuch bedecken und für eine Stunde im Backofen ruhen lassen. Der Teig sollte nach der Stunde stark an Volumen zugenommen haben.

Nun den Teig erneut kurt durchkneten. Ich habe das Piggy machen lassen und den Knethaken nur ein paar sanfte Umdrehungen fahren lassen, damit nicht alles an Volumen wieder verpufft.

Die Form mit kaltem Wasser ausspülen, kurz abklopfen und dann mit Teig befüllen. Dann wieder das feuchte Kuchentuch über die Form legen und diese noch einmal für gut 30 Minuten in den Backofen stellen und den Teig relaxen lassen. Am Ende hebt der Teig das Küchentuch an, aber keine Bange, man kann es leicht und unkompliziert abnehmen. Wenn man nun mag, einfach ein paar Kerne und Saaten oben auf streuen.

Den Backofen auf 220 ° C Ober-/Unterhitze vorheizen und dann ab in den Ofen mit dem Brot. Man backt es jetzt 20 Minuten auf 220 ° C. Dann wird die Hitze auf 190 ° C reduzieren und weitere 40 Minuten backen. Dabei den wunderbaren Duft genießen.

Nach Ende der Backzeit das Brot aus der Form nehmen (geht bei Silikon wirklich sehr, sehr einfach) und auf einem Abkühlrost auskühlen lassen.

Kleiner Tipp: Wir haben mit dem Rezept schon einige Experimente gemacht. Statt Dinkelflocken haben wir z.B. einfach mal eine Basismüslimischung verwendet, so dass man auch direkt ein paar Saaten mit drin hat. Wenn man kein Dinkelmehl hat, geht natürlich auch Weizen. Also nicht so sklavisch sein und Mut zur Lücke und zum Risiko haben.

Self raising flour – how to

Wenn man Scones und Co. backen möchte, stößt man bei den Rezepten schnell auf die Zutat „self raising flour“, also ein Mehl, das bereits mit Backtriebmittel und etwas Salz versehen ist. Man kann so etwas kaufen, jedoch auch ganz einfach selbst anmischen. Wir haben hier mal zwei einfache, schnelle Mischungen. Bei uns ist das Mehl übrigens fast immer Dinkel und da sind wir, was die Typen angeht, sehr experimentierfreudig. Von „normal“ bis „Vollkorn“ ist bei uns alles dabei. Einfach mal probieren und schauen, was einem am besten gefällt. Beim Backpulver nutzen wir mittlerweile fast ausschließlich Weinstein. Es gibt auch Varianten mit Natron oder Soda. Schaut einfach mal. Wir testen da auch noch.

Variante 1:

  • 375 g Mehl
  • 3 TL Backpulver
  • 1/3 TL Salz

Variante 2:

  • 500 g Mehl
  • 4 TL Backpulver
  • 1/2 TL Salz